Chronik


Früher in Groß Drewitz

Groß Drewitz wurde erstmals, in einer in Stolpen (Sachsen) verfassten Schrift, am 8. Januar 1412 als Drewitz (slawisch: drewo- Holz, Baum, Wald) erwähnt.

In späteren Schriften ist von Magna Drewicz, Groen Drawicz und Trebiczsch die Rede. Die genauere Gründungszeit liegt derzeit noch im Dunkel der Geschichte, da Bodenfunde spärlich und eher der jüngeren Vergangenheit zuzuordnen sind. ltester und imposantester Fund in der Ortslage ist eine römische Silbermünze der römischen Kaisers Marcus Aurelius (161- 180), die mit der Zerstörung des Gubener Heimatmuseums (1945) wiederum verloren ging.

römische Silbermünze des Kaisers Marcus Aurelius

Ähnliche Funde in Grano und der weiteren Gubener Umgebung, lassen eine anfängliche Besiedlung durch Einwanderer von ehemals ostgermanischen Stämmen (Wandalen, später Burgunden) Anfang des vorletzten Jahrtausends vermuten. Anzunehmen ist auch das Jene mit dem Zerfall des römischen Reiches in die fruchtbaren westlichen und südlichen Gegenden wanderten und hiesige Landschaft nach und nach von slawischen Stämmen besiedelt wurde. Groß Drewitz lag wohl damals am Rande des Siedlungsgebietes des slawischen Stammes der Selpo(u)li, mit Zentrum zwischen Neiße und Lubst.

Erstmals im 9. Jahrhundert, nachhaltiger allerdings erst seit dem 12. Jahrhundert setzte die deutsche Zuwanderung ein. Da unser Ort zu den eher kargen Gegenden gehört, welche sich auch bis in die heutige Zeit unter slawischen Einfluss behaupten konnten, ist der frühe Einzug des Deutschtums auch in den umliegenden Dörfern sicher mit der Herrschaft der Bomsdorfer in Zusammenhang zu bringen.

Neben den von Bomsdorf, als wohl längste adlige Besitzer von Groß Drewitz, seien aber auch die von Schlieben, von Kalkreuth, von Zabeltiz, von Petersdorf und von Kopping genannt.Groß Drewitz gehörte wohl seit dem 13. Jahrhundert als Afterlehen zur Standesherrschaft Forst- Pförten.

Die Kirche in Grano war schon immer geistliche Mitte für Sembten, Lauschütz, Groß Drewitz, Krayne, Lübbinchen und Pinnow, da dort getauft, konfirmiert, getraut und beerdigt wurde.

Erst seit 1854 befindet sich in Groß drewitz ein ortseigener Freidhof. Auch schulisch war Groß drewitz nach Grano gehörig, ehe es seit 1853 über ein eigenes Schulhaus verfügte. Seit 1962 waren hiesige Schüler allerdings wieder in Grano vereint.

Groß Drewitz wurde über Jahrhunderte von der Landwirtschaf geprägt, Kossäten, Häusler, Büdner und Landarbeiter (Gut) waren die Einwohner. Nach 1945 entstanden im Zug der Bodenreform 51 Neubauernstellen und 29 Landarme Bauern erhielten Land.

Die Dorfstrasse Richtung Dorfteich Februar 1949

 

Ernteeinsatz mit Lanz Bulldog

 

Ernteeinsatz mit Lanzbulldog

1952 wurde in Groß Drewitz die erste LPG des Kreises Guben gegründet, welche bis 1992 bestand. Anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung der LPG wurde eine Chronik angelegt, diese kann man hier als PDF- Dokument runter laden kann. (Vorsicht große Datei und ein PDF-Reader wird benötigt)

 

Heute gibt es neben Land- und Viehwirtschaft verschiedene kleine Unternehmer und Gewerbetreibende im Ort. Verschiedene Vereine, wie Dorfclub, Landfrauen, Volkssolidarität, Fußballverein Lutzketal (seit 31. märz 1971) und nicht zuletzt die Freiwillige Feuerwehr (seit 1910) gestalten das Leben in der Gemeinde aktiv mit.

Das Kalklager

Heute gehören neben dem Ortskern mit dem einstigen Gutshof die neuen Häuser bzw. die Kolonie, das Schiebenvorwerk und das Göhlenvorwerk zum Ort, von einstigen Außenanlagen im Westen sind nur die Namen Kalkofen und Kupfermühle überliefert.

 

Bauarbeiten zur zentralen Abwasserentsorgung Lübbinchener Weg

 

Blick auf den Henzendorfer Weg und die Schule

Vor der Schule (v.l. Rassmann, Schneider, Cyrus)